PM-Methodik
|Digitalisierung im Produktmanagement
Digitalisierung und Produktmanagement im industriellen B2B-Umfeld:
Was jetzt zählt und wie du als PM echten Mehrwert schaffst
Ein Beitrag von Marcel Nagel | PM1 Netzwerk Partner

In diesem Artikel erfährst du, warum Digitalisierung für das industrielle Produktmanagement mehr ist als nur IT – und wie du sie konkret nutzt, um bessere Entscheidungen zu treffen, Innovation voranzutreiben und deinen Markterfolg nachhaltig zu steigern
Digitalisierung & Produktmanagement: Einordnung und Relevanz
Digitalisierung ist im Produktmanagement kein Selbstzweck, sondern ein strategisches Werkzeug. Sie betrifft nicht nur die Prozesse oder IT-Systeme eines Unternehmens, sondern verändert grundlegend, wie Produkte entwickelt, bereitgestellt und weiterentwickelt werden. Im industriellen B2B-Umfeld bedeutet Digitalisierung im Produktmanagement die gezielte Nutzung digitaler Technologien, um Daten über den gesamten Lebenszyklus zu erfassen, zu verknüpfen und daraus bessere Entscheidungen zu treffen.
Die PM1-Digitalisierungslandkarte (siehe Abb.) zeigt: Digitalisierung kann an verschiedenen Stellen ansetzen – in Prozessen, an den Kundenschnittstellen, in Produkten & Services sowie durch Infrastruktur und Kompetenzaufbau. Für Produktmanager heißt das: Sie agieren an genau diesen Schnittstellen und können durch Digitalisierung neue Wertschöpfung erschließen.
Die Digitalisierungslandkarte zeigt die unterschiedlichen Handlungsfelder bei der Digitalisierung
- Digitalisierungsbestrebung laufen im Wesentlich in zwei Richtungen: In die Digitalisierung von Prozessen, und in die Digitalisierung der Schnittstellen zum Kunden. Daraus ergeben sich vier Handlungsfelder:
- New Digital Processes: Geschäftsprozesse und Abläufe, sowohl auf operativer als auch Steuerungsebene werden digitalisiert.
- New Customer Interfaces: Die Schnittstellen zum Kunden werden digitalisiert.
- New Products, Services and Business Models: Aus der Kombination von digitalen Geschäftsprozesse und Schnittstellen lassen sich neue digitale Produkte, Services und neuartige Geschäftsmodelle realisieren.
- Digital Infrastructure & Competencies: Oftmals müssen erst Grundlagen in Form einer digitalen Infrastruktur und des Kompetenzaufbaus geschaffen werden.

Nach: B. Ricken et al., Wirtschaftsinformatik & Management 2021, 13, S324-335
So gestaltest du Digitalisierung im Produktmanagement
Produktmanager im B2B stehen oft vor der Frage: Was genau bedeutet Digitalisierung für meine Rolle? Die Antwort: Sie wird zum Ermöglicher für strategischere, datengestützte und kundenzentrierte Entscheidungen. Einige typische Anwendungsfelder:
- Digitale Nutzungsdaten erfassen: Daten aus Betrieb, Wartung oder Service geben Einblicke, wie Produkte tatsächlich eingesetzt werden. Sie bilden die Basis für Performanceanalysen, Serviceangebote oder neue Preismodelle.
- Produkt-Roadmaps datenbasiert gestalten: Statt rein auf Feedback aus Vertrieb oder Bauchgefühl zu setzen, können Entscheidungen objektiviert und priorisiert werden.
- Digitale Schnittstellen zum Kunden: Portale, Dashboards oder IoT-Anbindungen ermöglichen eine neue Form der Interaktion und Kundenbindung.
- Prozesseffizienz steigern: Transparente Abläufe, automatisierte Datenflüsse und digitale Tools machen das Produktmanagement agiler und schneller.
- Digitale Services entwickeln: Begleitende Services wie Remote-Monitoring oder Pay-per-Use-Modelle bieten zusätzliche Wertschöpfung und differenzieren im Wettbewerb.

Du möchtest tiefer in das Thema einsteigen?
Hol Dir jetzt Dein Skill-Level-Upgrade in Digitalisierung, Business Innovation, Agilität und KI und werde zum kompetenten Ansprechpartner für neue Denkweisen und innovative Strategien in Deinem Unternehmen.
Der „So What“-Effekt: Warum Digitalisierung für Produktmanager entscheidend ist
Die Studienlage zeigt: Die Digitalisierung in Unternehmen konzentriert sich nach wie vor stark auf Prozesseffizienz – Produkte, Services und kundennahe Innovationen bleiben oft außen vor. Laut einer aktuellen Studie von Johannes Keppler Universität Linz (2024) liegt der Schwerpunkt der Digitalisierung im deutschsprachigen Raum nach wie vor auf Effizienz und Prozessoptimierung. Produkte, Services und Geschäftsmodelle bleiben hingegen häufig unberührt oder digitalisieren sich nur langsam (vgl. „Digitale Neuordnung“ 2024).1
Auch eine Staufen-Studie 2024 zeigt: Viele Unternehmen schöpfen das Potenzial digitaler Technologien nicht aus, da technische Hürden oder kulturelle Barrieren als zu hoch empfunden werden.2
Gerade hier setzt modernes Produktmanagement an. Wer Digitalisierung strategisch nutzt – jenseits von IT-Projekten – kann neue Kundenschnittstellen, datenbasierte Services und intelligente Produktweiterentwicklung gestalten. Das ist nicht nur technisch relevant, sondern entscheidend für Markterfolg, Kundenbindung und Innovationstempo. Viele Unternehmen digitalisieren vor allem Prozesse, aber nicht Produkte oder Services – dort ist der Digitalisierungsgrad oft gering.
Dieses Erfolgsversprechen liefert Digitalisierung im Produktmanagement
Digitalisierung wird oft technisch gedacht – dabei ist sie im Produktmanagement ein strategisches Versprechen. Wer sie gezielt einsetzt, verschafft sich nicht nur Effizienzgewinne, sondern echte Wettbewerbsvorteile. Denn datenbasiertes Produktmanagement erhöht nicht nur die Reaktionsgeschwindigkeit, sondern auch die strategische Wirksamkeit – entlang des gesamten Lebenszyklus.
- Höherer Entscheidungsqualität durch faktenbasierte Planung
- Schnelleren Innovationszyklen durch kontinuierliches Feedback
- Besserer Markt- und Kundenanbindung durch datenbasierte Services
- Größerer Resilienz durch Transparenz und Anpassungsfähigkeit
Fazit: Digitalisierung ist Chefsache für das Produktmanagement
Wer Digitalisierung im Produktmanagement richtig verortet, macht sie zum strategischen Hebel: für bessere Produkte, zufriedenere Kunden und stabileren wirtschaftlichen Erfolg. Es geht nicht um mehr Tools – sondern um bessere Steuerung, mehr Marktnähe und gezielte Wertschöpfung im Lebenszyklus.
Produktmanager Wer Digitalisierung im Produktmanagement richtig verortet, macht sie zum strategischen Hebel: für bessere Produkte, zufriedenere Kunden und stabileren wirtschaftlichen Erfolg. Es geht nicht um mehr Tools – sondern um bessere Steuerung, mehr Marktnähe und gezielte Wertschöpfung im Lebenszyklus.
Produktmanager sind hier nicht nur Umsetzer, sondern Treiber: Sie erkennen Potenziale, bringen Bereiche zusammen und machen sichtbar, was wirkt. Digitalisierung liefert dafür das Betriebssystem.
Die gute Nachricht: Der Einstieg beginnt nicht mit einer Großinvestition, sondern mit der Entscheidung, systematisch Transparenz zu schaffen und die richtigen Fragen zu stellen.
sind hier nicht nur Umsetzer, sondern Treiber: Sie erkennen Potenziale, bringen Bereiche zusammen und machen sichtbar, was wirkt. Digitalisierung liefert dafür das Betriebssystem.
Die gute Nachricht: Der Einstieg beginnt nicht mit einer Großinvestition, sondern mit der Entscheidung, systematisch Transparenz zu schaffen und die richtigen Fragen zu stellen.
Wer smart managt, gestaltet den Markt – und nicht nur das Produkt.

Hol Dir jetzt Dein Skill-Level-Upgrade
Mach den nächsten Karriereschritt – mit dem Skill-Upgrade in Agilität, Digitalisierung, Business Innovation und KI.
Werde zur treibenden Kraft für neue Denkweisen und innovative Strategien in Deinem Unternehmen.
Das könnte Dich auch Interessieren

PM-Methodik
|Design Thinking in der Industrie

PM-Methodik
|Der Produktmanagement Prozess

Wissen zum Produktmanager
|