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Wissen zum Produktmanager

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Der Unterschied zwischen Produktmanager und Product Owner

Strategie trifft Umsetzung

Definition und Ursprung des Produktmanagers und Product Owners

Der Produktmanager ist eine etablierte Rolle, die aus der Notwendigkeit entstand, Produkte strategisch zu planen und zu vermarkten. Mit zunehmender Komplexität und Spezialisierung wurde diese Position geschaffen, um sich auf Marktanalyse, Produktentwicklung, Positionierung und langfristige Planung zu konzentrieren. Der Produktmanager fungiert als Schnittstelle zwischen Markt und interner Produktentwicklung, mit dem Ziel, den Markterfolg des Produkts zu sichern.

Die Rolle des Product Owners entstand mit der Verbreitung agiler Methoden wie Scrum. In der agilen Softwareentwicklung wurde klar, dass ein spezifischer Ansprechpartner nötig ist, der die Produktvision in konkrete Anforderungen übersetzt und die Entwicklungsteams leitet. Der Product Owner pflegt das Produkt-Backlog, setzt Prioritäten und stellt sicher, dass das Team an den wichtigsten Aufgaben arbeitet. Diese Rolle ist essentiell, um in einem agilen Umfeld flexibel auf Veränderungen zu reagieren und kontinuierlich funktionierende Software zu liefern.

Im Gegensatz dazu hat der Produktmanager eine breitere Verantwortung. Er kümmert sich um die gesamte Produktstrategie, Marktanalysen und die langfristige Planung. Der Produktmanager arbeitet eng mit Marketing, Vertrieb und anderen Abteilungen zusammen, um sicherzustellen, dass das Produkt erfolgreich am Markt positioniert wird. Er ist verantwortlich für den gesamten Produktlebenszyklus, von der Idee bis zur Markteinführung und darüber hinaus.

Die Entstehung dieser Rollen zeigt die zunehmende Komplexität und Dynamik in der Produktentwicklung. Der Produktmanager legt die strategische Ausrichtung fest, während der Product Owner die taktische Umsetzung sicherstellt. Zusammen führen sie das Produkt zum Markterfolg.

Obwohl ihre Schwerpunkte unterschiedlich sind, verfolgen der Produktmanager und der Product Owner dieselben Ziele:

Produktfokus

Beide Rollen entwickeln und verbessern Produkte, die Kundenbedürfnisse erfüllen und Unternehmenswert schaffen. Sie sind dafür verantwortlich, die Vision des Produkts zu verstehen, zu kommunizieren und sie mit allen Beteiligten zu teilen.

Markt- und Kundenorientierung

Sowohl der Produktmanager als auch der Product Owner müssen die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden verstehen und in die Produktentwicklung integrieren. Sie setzen Prioritäten, sei es bei neuen Funktionen, Problemlösungen oder Verbesserungsvorschlägen, um ein marktfähiges Produkt zu schaffen.

Arbeit mit Stakeholdern

Sowohl Produktmanager als auch Product Owner interagieren mit verschiedenen Stakeholdern (z.B. Kunden, Teammitglieder, Unternehmensführung) um sicherzustellen, dass das Produkt den Erwartungen entspricht.

Risiko- und Chancenbewertung

Risiko- und Chancenbewertung: Beide Rollen bewerten Risiken, identifizieren Chancen und ergreifen Maßnahmen, um das Produkt erfolgreich zu machen.

Feedback und Iteration

Sowohl Produktmanager und als auch Product Owner sammeln kontinuierlich Feedback von Nutzern und Kunden, um das Produkt stetig zu verbessern und den Produkt-Markt-Fit zu optimieren.

Die Rollen des Produktmanagers und Product Owners ähneln sich, weisen jedoch klare Unterschiede auf:

Strategische vs. taktische Rolle

Der Produktmanager (PM) hat eine strategische Rolle und fokussiert sich auf langfristige Vision, Marktpositionierung und Produktstrategie, nicht nur auf technische Entwicklung. Er ist entscheidend für die Ausrichtung und den Erfolg eines Produkts. Hauptaufgaben sind Marktforschung und Analyse, um Bedürfnisse und Trends zu erkennen. Darauf basierend entwickelt er eine Produktstrategie, die die Unternehmensziele widerspiegelt. Zudem erstellt und pflegt er eine Produkt-Roadmap, die Richtung und Meilensteine der Entwicklung festlegt.

Der Product Owner setzt die agile Produktentwicklung taktisch um und wandelt die strategische Vision in konkrete Anforderungen und Lösungen. Als Hauptaufgabe verwaltet und priorisiert er das Produkt-Backlog und arbeitet eng mit den Entwicklungsteams zusammen, um klare Anforderungen sicherzustellen. Der Product Owner verbindet die strategischen Ziele des Produktmanagers mit der operativen Umsetzung, was entscheidend zum Produkterfolg beiträgt.

Interaktion mit dem Entwicklungsteam

Ein Produktmanager interagiert regelmäßig mit dem Entwicklungsteam, um sicherzustellen, dass die strategische Vision und die Marktanforderungen in die Produktentwicklung einfließen. Der Product Owner ist Teil des Entwicklungsteams und arbeitet eng mit den Entwicklern in der Produktentstehungsphase zusammen. Seine Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass die Teammitglieder die Backlog-Items verstehen und effektiv umsetzen.

Einflussbereich

Der Produktmanager hat einen größeren strategischen Einfluss und betreut ein oder mehrere Produkte, oft sogar gesamte Produktportfolio, über den gesamten Lebenszyklus hinweg. Der Product Owner konzentriert sich meist auf ein spezifisches Produkt oder einen bestimmten Bereich und dessen operative Umsetzung während der Entstehungsphase.

Die Diskussion, ob es einen Produktmanager (PM) braucht, wenn es bereits mehrere Product Owner (PO) gibt, ist schwer nachvollziehbar. In einigen Fällen kann eine Person sowohl PO als auch PM sein, wenn der Umfang eines Projektes überschaubar ist. Bei komplexen Industriegütern ist dies jedoch selten der Fall.

Die Annahme, dass kein Produktmanager nötig ist, wenn es bereits einen Product Owner gibt, ist insbesondere in agilen Organisationen verbreitet. Folgende Überlegungen beeinflussen diese Sichtweise:

Überschneidungen in den Rollen

In agilen Entwicklungsteams, besonders in Scrum, ähneln die Aufgaben des Product Owners oft denen eines Produktmanagers. Der Product Owner priorisiert das Backlog, definiert User Stories und arbeitet eng mit dem Entwicklungsteam zusammen, um die Anforderungen der Stakeholder zu erfüllen. Diese Tätigkeiten könnten als ausreichend angesehen werden, um die Produktführung zu übernehmen, ohne eine separate Rolle für das strategische Management zu brauchen.

Missverständnisse über die Rollen

In einigen Organisationen gibt es Unklarheiten über die spezifischen Rollen des Produktmanagers und des Product Owners. Wenn strategische und taktische Aufgaben nicht klar getrennt sind, kann der Eindruck entstehen, eine Rolle sei überflüssig. Manchmal wird der Product Owner als eine Art Produktmanager betrachtet, der sowohl strategische als auch operative Aufgaben übernehmen soll.

Agile Methodologie

Agile Entwicklungsmethoden betonen schnelle Iterationen, Anpassungsfähigkeit und enge Zusammenarbeit. In diesem Umfeld wirken die strategischen Aspekte, die ein Produktmanager verantwortet, weniger kritisch, besonders wenn der Fokus auf aktueller Entwicklung statt langfristiger Markt- oder Geschäftsstrategien liegt.

Ressourcenbeschränkungen

In Start-ups oder kleinen Unternehmen mit begrenzten Ressourcen scheint es oft sinnvoll, nur eine der beiden Rollen zu besetzen. Meist wird der Product Owner bevorzugt, da diese Rolle direkt an der Produktlieferung beteiligt ist und als unmittelbar wertstiftend gilt.

Bei Diskussionen über Rollen wie „Produktmanager“ und „Product Owner“ sollte immer darauf geachtet werden, dass diese Begriffe nicht nur als „Label“ verwendet werden, da hier schnell Überschneidungen in den Aufgaben und Verantwortlichkeiten entstehen können. Oft wird der Produktmanager einfach in Product Owner umbenannt, ohne dass sich die Aufgaben und Verantwortlichkeiten wesentlich ändern. Es ist wichtig, eine klare Trennung der Rollen zu definieren.

Im Bereich der Software-Entwicklung nach agilen Konzepten wie SCRUM dominiert oft die Rolle des Product Owners. Das liegt daran, dass große Softwareprodukte von mehreren agilen Teams entwickelt werden und jedes Team einen eigenen Product Owner benötigt. In der Praxis kommen so oft 2-3 POs auf einen PM.

Der Begriff „Product Owner“  kann jedoch auch auf physische Industriegüter angewendet werden, wobei dort meist andere Bezeichnungen wie Technischer Produktmanager, Produkt-Spezialist oder Plattform-Produktmanager verwendet werden. Der Umfang der Rollen variiert dabei.

Der Kerngedanke und das Manifest von PM1 ist, dass der Produktmanager Unternehmer für das Produkt ist. Für uns macht die Arbeitsteilung zwischen PM und PO in vielerlei Hinsicht absolut Sinn. Der PM übernimmt eine strategische, langfristig marktorientierte Rolle, während der technische Produktmanager sich auf technische, anwendungs- und produktentwicklungsorientierte Aufgaben konzentriert. Diese Arbeitsteilung ist besonders bei komplexen technischen Produkten sinnvoll, da eine einzelne Person oft nicht genug zeitliche, fachliche und intellektuelle Kapazität hat.

Zusammengefasst ist die enge Zusammenarbeit zwischen Produktmanager und Product Owner entscheidend für den Erfolg eines Produkts. Der Produktmanager gibt die strategische Vision vor und trägt die wirtschaftliche Verantwortung. Der Product Owner konzentriert sich auf die agile Umsetzung und die Details der Produktentwicklung. Trotz Überschneidungen bieten klar getrennte Rollen einzigartige Vorteile. Dies führt zu einem besseren Gleichgewicht zwischen strategischer Planung und operativer Umsetzung, was insgesamt wettbewerbsfähigere Produkte schafft. Ihre Zusammenarbeit sichert, dass das Produkt den Marktanforderungen entspricht und langfristig erfolgreich ist.

PM: Der Product Manager verfolgt den Markt aus einer ganzheitlichen Perspektive. Er analysiert Markttrends, beobachtet den Wettbewerb, sichert die Wirtschaftlichkeit der Produkte und identifiziert Möglichkeiten zur Differenzierung. Sein Hauptaugenmerk liegt auf der Entwicklung langfristiger Strategien und der Definition der Produktvision.

PO: Der Product Owner fungiert als Brücke zwischen der langfristigen Vision und der praktischen Umsetzung. Er arbeitet eng mit den Entwicklungsteams zusammen, um sicherzustellen, dass jedes Feature und jedes Produktinkrement den größtmöglichen Wert liefern.

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